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Wien 8 - Strozzigasse 47

Behind Bars: Das Torberg, Wien

Ein guter Gin Tonic benötigt nicht mehr als Gin, Eis und das passende Tonic Water. Unter diesem Motto bietet „Das Torberg“ seit 2010 eine unglaublich tiefe, facettenreiche Gin Auswahl an.

Das Credo von Gerald Gsöls, Inhaber von Österreichs Ginbar Nr. 1 dem „Das Torberg“ in Wien, ist einfach. Ein guter Gin Tonic benötigt nicht mehr als Gin, Eis und das passende Tonic Water. Unter diesem Motto bietet „Das Torberg“ seit 2010 eine unglaublich tiefe, facettenreiche Gin Auswahl an. Die Anzahl der Gin Sorten auf der Kreidetafel muss nahezu wöchentlich ergänzt werden. Aktuell finden sich im Sortiment 345 verschiedene Gins aus fast allen Ländern dieser Welt.

Gin galt lange als Altherrengetränk bevor er sich zur absoluten Trendspirituose mauserte. Gerald bewies Geschick und Gespür für den richtigen Zeitpunkt. 2010 als Gin noch wahrlich nicht im wahrsten Sinne des Wortes in aller Munde war, eröffnete der gebürtige Wiener seine Bar im 8. Bezirk in der Strozzigasse 47.

Die Liebe zum Gin kam unverhofft. Lang unterschätzt und nicht beachtet widmete Gerald seine Aufmerksamkeit seiner Lieblingsspirituose in einer Zeit, in der Gin nicht den Status einer In-Spirituose hatte.

Er plauderte mit uns offen aus dem Nähkästchen, wie man im schönen Österreich so sagt, über Gewohnheiten, Trinkverhalten und er bestätigte eindeutig, dass wir Österreicher Gewohnheitstiere sind:
Wo liegt für dich das Geheimnis des aktuellen Gin Trends?

„Nach meiner Überzeugung ist Gin eine Spirituose, die es auch ungeübten Trinkern (lacht) erlaubt, schnelle Verkostungserfolge zu feiern. Wein und Whisk(e)y zeigen ein viel komplexeres Geschmacksprofil als Gin. Gäste riechen und schmecken beim ersten Versuch die oftmals prägnante Note des Gins heraus und fühlen sich wie Kenner. Dieses schnelle Erfolgserlebnis bietet nur Gin!

Für mich als Experte begann der Spaß als endlich vernünftige Tonics auf den Markt kamen. Dies war der extra Kick und verlieh dem Gin den nächsten Schub. Tonic und Gin gehen Hand in Hand.“

Die Sammlung besteht bereits aus 345 Gins. Hast du jeden einzelnen ausprobiert?

„Ja natürlich. Manche Gäste sind mir auf den Fersen (schmunzelt). Sie kommen mit Listen, Mitschriften und Bewertungsbögen zu mir und kosten sich wöchentlich durch die Neuankömmlinge. Ein paar Gäste sind schon beinahe durch.“

Wie steht es um die Experimentierfreudigkeit bei den Durchschnittsgästen?

„(lacht) Die Österreicher sind keine Abenteurer. Ich berate jeden Gast gerne, abgestimmt auf seine persönlichen Präferenzen. Ich muss schon sagen, haben die Gäste einmal einen passenden Gin gefunden, der ihnen schmeckt, bleiben sie dabei. Bei Frauen ist das noch stärker zu beobachten als bei Männer. Männer neigen eher noch dazu den ein oder anderen auszuprobieren.“

Was macht für dich einen guten Gin aus?

„Er sollte einen hervorstechenden Trägergeschmack geben, den man auf Anhieb herausschmeckt. Zu sprittig darf er natürlich auch nicht sein. Wichtig ist das richtige Tonic zum passenden Gin zu finden. Thomas Henry ist das perfekte Tonic für Gin mit fruchtigen Noten. Besonders passend zu zitrus- /heidelbeerlastigen Gins.“

Jetzt verrate uns doch mal: Was ist dein Lieblingsgin?

„Gute Frage. Den einen gibt es nicht. Aber weit oben auf meiner Liste stehen der London No.3 Dry Gin von Berry Bros. & Rudd, der Brandstifter aus eurer Heimatstadt Berlin und der neue österreichische Aeijst Gin aus der Steiermark.

Diese Reise von London über Berlin bis zurück nach Österreich werden wir jetzt gemeinsam antreten. Vielen Dank für deine Zeit und bis zum nächsten Mal.